Blut gab ihr ein neues Leben
Im Juni 2015 musste sich Andrea einer vermeintlich harmlosen Magenoperation unterziehen, nach der sie bereits nach fünf Tagen aus dem Spital wieder entlassen wurde. Doch in den nächsten Tagen brach sie in ihrem Elternhaus auf der Stiege zusammen und wurde bewusstlos. Ihre Mutter rief sofort den Notarzt bzw. die Notärztin und die Rettung brachte sie in Krankenhaus. Im Krankenhaus wurde ein Teilmilzinfarkt diagnostiziert, ihr Bauchraum war stark vereitert. Eine Notoperation war unumgänglich. Starker Blutverlust machte die Transfusion von vier Blutkonserven notwendig. Danach lag die damals 48-jährige Frau 19 Tage im Tiefschlaf und wurde künstlich beatmet.
Doch ihr Zustand besserte sich auch Tage später nicht. Es folgten drei weitere Operationen, künstliche Beatmung und die Absaugung der Lunge mehrmals täglich. Doch ihr Leidensweg hatte damit noch kein Ende gefunden. Aufgrund weiterer Abszesse im Magen folgten nach zwischenzeitlichen Entlassungen neuerliche Krankenhausaufenthalte, sie wurde teilweise künstlich ernährt.
Im Juni 2016 stand ihr bevor, wovor sie sich so sehr gefürchtet hatte: Der Magen musste entfernt werden. „Über sechs Stunden operierten mich die Ärztinnen und Ärzte im AKH. Nachher sagten sie mir, dass ich wieder Blutkonserven bekommen habe“, erzählt Andrea.
Andrea erholte sich nur langsam von ihrer Krankheit. Sie hat stark abgenommen, ihr Körper ist sehr geschwächt, sie vergisst Wörter und musste viele Dinge neu lernen, auch ganz alltägliche. Inzwischen ist für sie aber eine deutliche Besserung spürbar. Mittels einer Gehhilfe kann sie sich fortbewegen, langsam bauen sich ihre Muskeln wieder auf und sie hat auch wieder zugenommen. Die größte Stütze ist ihre Familie, vor allem ihr Bruder Robi und ihre beste Freundin Gaby. „Ohne sie hätte ich das nicht geschafft“, sagt Andrea.
Täglich sind in Österreich hunderte Menschen wie Andrea auf das lebenswichtige Medikament Blut angewiesen. Das Österreichische Rote Kreuz hat es sich zur Aufgabe gemacht, die Blutversorgung des Landes sicherzustellen. Jede Patientin und jeder Patient, der Blut braucht, soll es bekommen. Ohne die Unterstützung von Blutspender_innen wäre das nicht möglich.